Ein Oszilloskop misst zeitabhängige Signale, wie z.B. Sinusschwingungen. Schließt man ein zu messendes Signal an das Oszilloskop an, weiß dieses jedoch nichts über die Art und die Frequenz des Signals. Wie soll das Oszilloskop das Signal nun auf dem Schirm darstellen?
Eine Möglichkeit ist, eine sogenannte "Single-Acquisition" ohne (bzw. mit freilaufendem) Trigger zu machen. Dann wird das Signal mit der gewählten Rate EINMAL abgetastet und dargestellt. Will man nun das Signal ständig beobachten, müsste man auch die Single-Taste ständig drücken, was sehr unpraktisch ist. Zudem fängt das Signal jedes Mal an einer anderen Stelle an, so dass die Signalform phasenverschoben auf dem Display dargestellt wird.
Die bessere Möglichkeit ist die Messung mit einem Trigger. Ein Trigger ist eigentlich ein Bauteil, dass einen Schaltvorgang auslöst. Im Zusammenhang mit Oszilloskopen synchronisiert der Trigger die Darstellung mit dem Bildschirm. Trigger steht im Englischen für "Auslösen", daher erklärt sich der Name. Grundsätzlich kann man auf das Signal selbst oder auf ein externes Signal (häufig EXT-Eingang am Oszilloskop) triggern. Man kann auf steigende oder fallende Signale triggern.
Wie in der obigen Abbildung ersichtlich, zeigt sich der Triggerlevel häufig als kleiner Pfeil am Rand des Oszilloskops. Er definiert, bei welchem Signalpegel der "Nullzeitpunkt" des Signals festgelegt wird. Das Signal wird ab dem Zeitpunkt dargestellt, ab dem es den Triggerlevel erreicht. Der Triggerlevel hat also die Einheit "Volt". Die Abbildung zeigt, dass sich die Signalform verschiebt, wenn man den Triggerlevel ändert. Da ja der Signalpegel am linken Displayrand (Zeitpunkt 0) ein anderer ist, "verschiebt" sich die Darstellung nach links. Zudem kann man häufig fallende oder steigende Flanke wählen. Je nach Art des Triggers ändert sich der Nullpunkt der Signalform. Der Trigger kann auf dieser Seite hier im Oszilloskop-Simulator getestet werden.
Verfügt man über ein Oszilloskop mit "Ext"-Eingang, wird ein zweites Referenzsignal als Triggerflanke genommen. Häufig ist dies ein Rechtecksignal synchron zur messenden Signalform, was z. B. von Frequenzgeneratoren bereitgestellt wird.