Sie möchten ein Oszilloskop kaufen? Je nach Anforderungen und Budget sind unterschiedliche Geräte empfehlenswert. Auf welche Parameter sollte man beim Kauf achten:
Oszilloskop kaufen: Parameter
Folgende Parameter sind beim Kauf zu beachten:
- Anzahl Kanäle
- Trigger Eingang
- Analoge Bandbreite
- Max. Samplerate
- Digitale Signale
- Speicher (Anzahl Punkte)
- Speicherteilung auf die Kanäle
- Triggermöglichkeiten
- Mathematische Operationen
- Externe Synchronisation
- Externe Schnittstellen
- Garantie
Hier einige Hinweise zum Kauf. Der wichtigste Parameter ist zunächst die Anzahl der verfügbaren Kanäle. Möchte man zwei Kanäle oder vier Kanäle gleichzeitig messen? Zwei Kanäle reichen für kleinere Anwendungen im Elektronikbereich aus, hier geht es ja nur um die Anzahl Signale die gleichzeitig dargestellt werden können. Mehrere Signale können natürlich durch Umstecken der Kabel analysiert werden, jedoch nur nacheinander. Wichtig ist in dem Fall, dass es einen externen Triggereingang (EXT-Trigger) gibt. Denn bei nur zwei Kanälen will man nicht noch einen Kanal zur Triggerung opfern. Meistens hat man eh eine Triggerleitung, die dann auf das EXT-Trigger-Signal aufgeschaltet werden kann.
Die analoge Bandbreite bezeichnet beim Oszilloskop die Signalfrequenz, die noch das Tiefpassfilter im Oszilloskop passiert. Ein Blick ins Datenblatt gibt Aufschluss, unter welcher Dämpfung die Bandbreite eingehalten wird (3dB sind üblich). Auch wenn die digitale Abtastrate deutlich höher liegt kann man keine Signale über der analogen Bandbreite messen!
Die maximale Samplerate in Mpt/s bzw. Gpt/s (Mega bzw. Gigapunkte pro Sekunde) bezeichnet die Anzahl der Abtastpunkte, die das Oszilloskop erfassen kann (nur Digitaloszilloskope). Ein 100 MHz-Signal wird bei 1 Gpt/s Abtastung zehn mal pro Schwingungsperiode erfasst. Der Wert von 10 Abtastungen pro Periode ist ein guter Richtwert, um das Signal noch korrekt zu rekonstruieren. Hintergründe zur korrekten Abtastung sind im Artikel "Signalrekonstruktion" beschrieben.
Digitaloszilloskope verfügen über Speicher, in dem die gemessene Signalform abgelegt wird. Ein großer Speicher ist sinnvoll, um längere Sequenzen abzuspeichern. Bei einer Abtastung mit 1Gpt/s fallen eine Milliarde Punkte pro Sekunde an. Oft verfügen Oszilloskope nur über 10.000 - 100.000 Sample-Speicherpunkte. Der erfasste Zeitbereich bei höchster Abtastung liegt dann nur im Mikrosekundenbereich. Größere Speicher gibt es nur in Hochgeschwindigkeits-Oszilloskopen oder Transientenrekordern, die preislich dann bei 10.000 - 100.000 EUR liegen.
Analog- und Digitaloszilloskope haben verschiedene Triggermöglichkeiten. Bei den einfachen Analogoszilloskopen ist es oft nur fallende und steigende Flanke in Kombination mit dem Triggerlevel. Bei Digitaloszilloskopen kann auf digitale Pulssequenzen und weiteres getriggert werden. Zudem haben hochwertige Digitaloszilloskope Zusatzeingänge exklusiv für Digitalsignale. Damit lassen sich z. B. Digitale Steuerungen und Logik-Bausteine analysieren. Außerdem haben Digitaloszilloskope mathematische Funktionen wie Fouriertransformation, Power-Spektrum und weiteres eingebaut. Das Handbuch gibt darüber Auskunft.
Weitere Kaufparameter sind externe Synchronisationsmöglichkeiten. Dies ist oft nur bei hochwertigen, teuren Oszilloskopen zu finden. Es handelt sich dabei um einen TTL-Ausgang synchron zur Clock des Oszilloskops. Damit lassen sich Frequenzgeneratoren phasensynchron zum Oszilloskop betreiben. Andersrum kann damit auch die Clock des Oszilloskops auf einen Frequenzgenerator synchronisiert werden. Diese Features brauchen sicher nur die wenigsten Entwickler. Wichtiger hingegen sind externe Schnittstellen wie USB und RS232 (serielle Schnittstelle). Beim Neukauf wichtig ist natürlich noch die Garantie, damit man lange was von dem Produkt hat.
Digitaloszilloskope sind der aktuelle Stand der Technik und mit den verschiedensten Parametern erhältlich. Es gibt sie mit wenig und vielen Eingangskanälen, unterschiedlichen Bandbreiten und Speichertiefen.
Auch die sogenannten No-Name Oszilloskope können heute bereits einiges. Der Hersteller Siglent bietet mehrere Einsteigeroszilloskope mit 50 MHz-100 MHz und zwei Kanälen. Siglent ist ein Hersteller aus China und bereits seit einigen Jahren im Geschäft. Die Produkte mit zwei Eingangskanälen wenden sich insbesondere an Privatanwender. Voltcraft hat mit dem DSO-1062D auch ein gutes Einsteigeroszilloskop im Angebot. Daneben gibt es weitere Oszilloskope ohne Display, die direkt am Rechner betrieben werden. Solche Systeme sind oft sehr günstig zu erstehen. In der obigen Auswahl sollte für jeden Geldbeutel etwas dabei sein.
Oszilloskope kaufen: Der Vergleich